Festakt zum 10-jähriges Bestehen des Gedenk- und Informationsorts für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde unter Mitwirkung des Utopia Orchesters

Festakt 2. September – Foto Marko PriskeAm 2. September 2024 wurde das 10-jährige Bestehen des Gedenk- und Informationsorts für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde mit einem Festakt in der Berliner Philharmonie begangen. Etwa 300 Gäste kamen zusammen, um der Opfer zu gedenken. Die Veranstaltung wurde von Irit Kulzk, Vorsitzende des Förderkreises Gedenkort T4, und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, eröffnet.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt eine bewegende Rede, in der er die Bedeutung des Erinnerns hervorhob: „Hinter all den Zahlen stehen immer einzelne Menschen, einzelne Leben. Ihre Nachkommen, wir alle, haben hier endlich einen Ort, um den Opfern zu gedenken.“ Zudem warnte er vor aktuellen politischen Strömungen und betonte: „Vergessen wir nie den Schrecken, der damals von der Tiergartenstraße 4 ausgegangen ist. Vergessen wir nicht, dass die Inhumanität im Denken beginnt, sich in der Sprache fortsetzt und zu verbrecherischen Taten führt.“

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner sprach eindringlich über die Wichtigkeit von Erinnerungsorten: „Die 24 Meter lange blaue Glaswand lässt uns still werden, aber sie muss uns auch laut werden lassen, wenn in diesem Land Menschenrechte mit Füßen getreten werden.“

Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, erinnerte daran, dass viele der Opfer der »Euthanasie«-Morde Kinder und Menschen mit Behinderungen waren, die auf abscheuliche Weise getötet wurden. Er unterstrich die Notwendigkeit von Inklusion in der Demokratie: „Demokratie braucht Inklusion!“

Unter der Leitung von Mariano Domingo begleitete ein Quartett aus unserem inklusiven Utopia Orchester den Festakt einfühlsam. Mit seinem einzigartigen Ansatz, Musikerinnen und Musiker mit und ohne Behinderungen zusammenzubringen, steht das Utopia Orchester für die Werte von Gleichberechtigung und Inklusion – Grundpfeiler einer modernen, offenen Gesellschaft.

Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete eine Kranzniederlegung am Gedenkort.

Mehr Informationen:
https://www.stiftung-denkmal.de/aktuelles/inhumanitat-beginnt-im-denken-10-jahre-gedenk-und-informationsort-fur-die-opfer-der-euthanasie-morde/


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